In der neuen Welt Gottes, die sich uns durch die Auferstehung Jesu erschließt, findet alles Geschehen dieser Welt in einen großen Sinnzusammenhang, der Liebe heißt. Diese Liebe Gottes hat sich durch alles Dunkel hindurch bewahrheitet und bewährt. Selbst die Schuld, in die sich ein Mensch verstrickt hat, wird Anlass einer Seligpreisung: „Oh glückliche Schuld, welch großen Erlöser hast du gefunden.“ Dieser Satz aus dem „Exsultet“, dem großen Gesang der Osternachtliturgie, macht deutlich, dass die Auferstehung Christi Schuld und Leid in einen neuen Zusammenhang bringt, in dem alles gut wird. Auch die Sinnlosigkeiten, die uns bedrängen, sind durch Tod und Auferstehung Jesu bereits in einen kommenden Sinn integriert, der Heil, Frieden oder Vollendung heißt.
Andreas Knapp in: „Vom Segen der Zerbrechlichkeit“ (Echter, Würzburg 2018)