Die polnischen Gemeinden im Ausland erhalten nicht mehr genügend Priester für die muttersprachliche Seelsorge. Daher haben die Bischöfe des Heimatlands die Ausgewanderten in einem Hirtenbrief aufgefordert, sich stärker in die jeweiligen Ortspfarreien zu integrieren. Das Glaubenszeugnis der polnischen Migranten habe zudem „einen positiven Einfluss auf die Gläubigen anderer nationaler Gruppen“, sind die polnischen Bischöfe überzeugt.
Rund 2,5 Millionen Polen, gut sechs Prozent der Bevölkerung, leben derzeit im Ausland, über eine Million in Großbritannien und rund 600000 in Deutschland. Für sie sind 2000 Priester und Ordensfrauen seelsorglich im Einsatz.
Die jeweiligen Ortsbischöfe würden auf die Hilfe der polnischen Katholiken zur Stärkung des Glaubens der einheimischen Bevölkerung zählen, heißt es. Die Polen sollten daher „gute und regelmäßige Kontakte mit Katholiken anderer Nationalitäten“ suchen, voller Respekt gegenüber dem Aufnahmeland. Sie sollten sich nicht von anderen Kulturen und Traditionen abkapseln, sondern einen „reifen Patriotismus“ pflegen, der mit Nationalismus nichts zu tun habe, so die polnische Bischofskonferenz.