Vor fünfhundert Jahren, am 6. Mai 1518, wurde in Mexiko angeblich erstmals die Eucharistie gefeiert, in Cozumel. Jedenfalls ist das der früheste schriftliche Vermerk einer christlichen Liturgie in diesem Land der Neuen Welt. Geleitet wurde der Gottesdienst von Juan Diaz, Feldkaplan der vom spanischen Entdecker und Eroberer Juan de Grijalva angeführten Expedition. Diese startete zu Beginn jenes Jahres von Kuba aus mit 200 Mann, Kanonen und Kampfhunden. Es war die erste europäische Unternehmung, die – im Juni 1518 – aztekisches Gebiet erreichte. Der Kaplan war später Geistlicher bei den Unterwerfungsfeldzügen des Konquistadors Hernán Cortés de Monroy i Pizarro Altamirano. Dieser eroberte mit Unterstützung indianischer Verbündeter das gesamte Aztekenreich und dessen Hauptstadt Tenochtitlan.
Bereits vor Grijalva hatte Francisco Hernández de Córdoba die von Mayas besiedelte Halbinsel Yucatan entdeckt. Er kam jedoch bei Kämpfen mit Einheimischen ums Leben. Juan de Grijalva ging vorsichtiger vor. Auch hatte er ein Gespür für die vorgefundene Hochkultur der Mayas. Er versuchte, sich mit einem Maya-Kaziken zu verständigen, der sich taufen ließ, und begann mit Tauschgeschäften zugunsten der spanischen Krone. Aber auch Grijalva kam bei Auseinandersetzungen mit Indios ums Leben, 1527 bei einer Honduras-Expedition.
In Erinnerung an die Eucharistiefeier von einst wurde soeben auf Yucatan beziehungsweise auf einer vorgelagerten Insel ein Eucharistischer Kongress veranstaltet, begleitet von einem mehrtägigen Festprogramm.