Das jüngste Symposion zum Gedenken an den rumänischen orthodoxen Theologen Dumitru Stăniloae befasste sich mit dem Martyrium und der Unterdrückung von Kirche und Opposition in der kommunistische Zeit. Fachleute aus dem In- und Ausland trafen sich im moldauischen Iași, um mancher in Mode kommenden Verharmlosung der Diktatur entgegenzutreten. Die Gelehrten wiesen darauf hin, dass eine gewisse Freiheit der Kirche durch Kooperation mit dem Regime erkauft war. „Der Staat hat die Kirchen unterdrückt, gleichzeitig aber Pfarrergehälter mitbezahlt“, erklärte der moldauische Metropolit Teofan Savu.
Diskutiert wurde über Spitzeltätigkeiten, über die Kooperation auch hochgestellter kirchlicher Persönlichkeiten mit der Staatssicherheit. Ausführlich beschäftigte man sich mit den Verfolgungswellen gegen Christen und Oppositionelle in den vierziger und fünfziger Jahren. Politische Prozesse dienten zum Beispiel dazu, die Bukarester Gebetsbewegung „Rugul aprins“ – „Brennender Dornbusch“ – zu zerschlagen, die seit Mitte der vierziger Jahre orthodoxe Regimegegner versammelte. Der orthodoxe Theologe und Präsident des Instituts zur Aufarbeitung der kommunistischen Verbrechen in Rumänien, Radu Preda, sagte: „Der Widerstand kannte zahlreiche und unterschiedliche Milieus: vom Mönchtum bis zur kirchlichen Hierarchie, vom Gemeindeleben vor Ort bis zu Glaubenserfahrungen in politischer Haft.“ Viele Drangsalierte hätten sich trotz der brutalen Gefangenschaft eine starke innere geistige Freiheit bewahrt.