Nach den verheerenden Selbstmordanschlägen islamischer Extremisten auf mehrere christliche Einrichtungen in Indonesien am letzten Wochenende fürchten die Menschen im weltweit bevölkerungsreichsten islamischen Staat eine weitere Radikalisierung unter den Muslimen. Eine einzige Familie, die in Syrien für die Terrormiliz „Islamischer Staat“ gekämpft hatte, griff in drei Gruppen verschiedene Kirchen in der javanischen Hafenstadt Surabaya an.
Laut der „Frankfurter Allgemeinen“ soll der Familienvater das Attentat auf eine Kirche der Pfingstgemeinde verübt haben. Die Mutter habe gemeinsam mit ihren beiden neun und zwölf Jahre alten Töchtern die Bombe in einer evangelischen Kirche gezündet. Die zwei sechzehn und achtzehn Jahre alten Söhne richteten ihren Hass gegen einee katholische Kirche. Alles geschah innerhalb von zehn Minuten. An zwei weiteren Kirchen konnten Bomben rechtzeitig entschärft werden.
Die Attentäter sollen nach Angaben der Polizei zur Terrorgruppe „Jamaah Anshar Daulah“ gehört haben, die sich als indonesischer Ableger der Terrormiliz IS versteht. Hunderte von Muslimen und Christen protestierten in Surabaya gegen den Terror. Staatspräsident Joko Widodo, ein gemäßigter Muslim, besuchte die Millionenstadt und verurteilte die Anschläge als „barbarisch“. Ebenso erklärten das die größten Islam-Organisationen des Landes, die Nahdlatul Ulama sowie die Muhammadiyah. Die FAZ schrieb: „Die Regierung muss befürchten, dass die Terrorbedrohung weiter zunehmen wird.“ Vor allem im Hinblick auf die anstehenden Parlamentswahlen 2019.