Der Titel des Buches von Andreas Batlogg deutet ökumenische Perspektiven an. Papst Franziskus kennzeichne eine „jesuanische Verwandtschaft“ und „lutherische Direktheit“. Der Verfasser, selbst Jesuit, analysiert sorgfältig dessen Denk- und Glaubensweg, mit erkennbarer Sympathie für den Pontifex.
Päpstliche Lehrschreiben werden bedacht, die kraftvoll bezeugte Theologie der Barmherzigkeit wird vorgestellt. Batlogg skizziert theologische Prägungen, etwa den Bezug zu Petrus Faber, dem Gefährten des Ignatius von Loyola. Der Papst lehne jede Form von „Sakristeichristentum“ ab und betreibe eine „narrative Theologie“. Er berücksichtige die Lebenswirklichkeit sensibel, entwickle behutsam die kirchliche Lehre: „Es geht nicht um pastorale Schlupflöcher oder um spitzfindige theologische Konstruktionen, sondern darum, Menschen zu helfen, sie zu befähigen, ein ‚gutes Leben‘ als Christen zu führen.“
Indes taugt der christliche Glaube weder als Erziehungsprogramm noch als freundliche Lebenshilfe, spricht dieser doch von Kreuz und Auferstehung. Die Kirche feiert Geheimnisse des Glaubens, in Gemeinschaft mit allen Bettlern vor Gott. Den von innen her Armen weiß sich auch der Stellvertreter Christi zugehörig. So bezeugt Franziskus das Evangelium. Dieses kluge Buch hilft, ihn zu verstehen.