Das Buch von Erich Garhammer spannt in sieben Texten einen Bogen über das Feld von Literatur und Theologie. Es bietet dem Leser grundsätzliche Reflexionen zum Verhältnis von Theologie und Literatur, vor allem aber sachkundige Zugänge zu vielen neueren Autoren (André Gide, Hermann Hesse, Alfred Döblin, Tankred Dorst, Horst Bienek, Reiner Kunze, Peter Handke, Botho Strauß, Thomas Hürlimann, Hanns-Josef Ortheil, Ralf Rothmann, Patrick Roth, Sibylle Lewitscharoff, Arno Geiger).
Das literarische Erzählen und die poetische Sprache sind in dieser Perspektive ein Modell für eine Rückbindung auch des theologischen Denkens an das gelebte Leben. Das mündet in Garhammers Ansatz einer Theologie, die ganz nahe bei den Menschen sein will und gerade im Hinblick auf die „Mikrophänomene“ von der Literatur lernt. So kann sie eine „palliative Heimat der Sehnsüchte der Menschen“ sein, zur Linderung der Lebensnot beitragen und die Heilung Gott überlassen.
Garhammers Werk ist ein guter Einblick in seine Theologie und ihre biografische Verankerung; vor allem aber macht es Lust, die Autoren (wieder) zu lesen, die er vorstellt.