Die ständige Forderung der Politik nach einer immer stärkeren Digitalisierung der Schulen geht in die falsche Richtung. Das hat Klaus Mertes, Direktor des Jesuitenkollegs St. Blasien, kritisiert. In einem Gastbeitrag für die „Badische Zeitung“ beklagte er „abgehobene Erwartungen“ und Konzeptionslosigkeit. Es brauche keine „Überflutung von Schulen mit Laptops“, sondern den wohlüberlegten, pädagogisch sinnvollen Einsatz der neuen Technik. Mertes formuliert drastisch: „Es ließe sich ein ganzes Buch füllen mit den Verlogenheiten der Digitalisierungsdebatte um Schule und Bildung.“
Dabei sieht der Jesuit durchaus Fälle, in denen sich die digitalen Entwicklungen in der Schule bewähren können. Der Jesuitenpater nennt beispielhaft die Inklusion. Schwerkranke Schüler könnten sich durch einen Avatar (digitaler Stellvertreter; d. Red.) im Klassenzimmer vertreten lassen und so vom Krankenbett aus am Unterricht teilnehmen.