Es gibt viele Instrumente, die beim Umgang mit Gedanken und Gefühlen helfen können, Werkzeuge, der geistlichen Kunst, wie sie bei Benedikt von Nursia heißen. In einem Brief benutzt der Mönch Evagrius Ponticus (345–399) das Bild des Türhüters. Er schreibt: „Sei ein Türhüter deines Herzens, und lass keinen Gedanken ohne Befragung herein. Befrage jeden Gedanken, und sprich zu ihm: Bist du einer der unseren oder einer unserer Gegner? (Jos 5,13). Und wenn er zum Hause gehört, wird er dich mit Frieden erfüllen. Wenn er aber des Feindes ist, wird er dich durch Zorn verwirren oder durch Begierde erregen.“
Es wäre höchst angebracht, den Türhüter bewusst einzuüben und besser zu prüfen, was wir in uns einlassen. Viel sinnlos Schädliches könnten wir auf diese Weise vermeiden und abweisen.
Johanna Domek in: „Glaubenskämpfer“ (Katholisches Bibelwerk, Stuttgart 2017)