Im Libanon, der seit Jahrzehnten rund einer halben Million Palästinensern Heimat bietet, leben derzeit auch rund 1,5 Millionen syrische Flüchtlinge. Je länger der Bürgerkrieg im Nachbarland dauert, desto lauter werden die Stimmen, dass der kleine Zedernstaat Hilfe braucht bei der Rückführung vertriebener Syrer. So hat neulich Staatspräsident Michel Aoun, ein maronitischer Christ, Washington aufgefordert, energisch eine politische Lösung des Syrien-Konflikts voranzubringen und die Rückkehr von Flüchtlingen in sichere Gebiete zu erleichtern. Der maronitische Patriarch, Kardinal Bechara Rai, sprach indes von wachsender Armut unter den Libanesen. Die Zuwanderung aus Syrien habe eine massive gesellschaftliche Ungleichheit bewirkt, sagte der Kardinal bei einem Besuch in Paris.