PfingstkirchenWenn der Gottesdienst zu langweilig ist

Das Wachstum der Pfingstkirchen in Lateinamerika hängt auch mit der fröhlichen Gestaltung der Gottesdienste und der Verkündung und Überwachung strenger moralischer Maßstäbe zusammen. „Ich glaube, dass zunächst diese lebendige Art der Gottesdienste, mit viel Halleluja, … mit viel Lobpreis, auch mit Heilung, … viele Lateinamerikaner von ihrer Mentalität her mehr anspricht als der eher nüchterne Gottesdienst nach dem römischen Messbuch“, erklärte Michael Huhn, Länderreferent beim Lateinamerika-Hilfswerk „Adveniat“, im Kölner „Domradio“.

Dazu komme die Art und Weise, wie die evangelikalen Pfingstkirchen Gemeinschaft praktizieren „und wie sie auf das persönliche Leben hinwirken“. So gehört es sich für die Mitglieder der Pfingstkirchen etwa nicht, „dass der Mann seine Frau prügelt, dass er trinkt, dass er sich nicht um die Kinder kümmert, dass er nicht zur Arbeit kommt oder zu spät geht“, erklärte Huhn. Daher sagen oft die Frauen: „Entweder geht diese Ehe und Familie vor die Hunde, oder wir bekehren uns zu den Pfingstkirchen und haben da einfach ein anderes Leben.“

Die katholische Kirche habe in ganz Lateinamerika spät angefangen, auf die Pfingstkirchen zu reagieren. Eine Reaktion sei gewesen, dass sie sich selber „charismatisiert“ habe. „Das heißt, es gibt jetzt auch viel mehr als vorher charismatische Gottesdienste innerhalb der katholischen Kirche, die von außen gesehen den pfingstkirchlichen Gottesdiensten sehr nahe kommen.“ Den Angaben zufolge gehört jeder fünfte Christ Lateinamerikas einer Pfingstgemeinde an.

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