Die Gespräche über einen Erhalt aller katholischen Schulen in Hamburg sind vorerst gescheitert. Nach Überzeugung des Erzbistums habe die Initiative „Hamburger Schulgenossenschaft“ kein tragfähiges Sanierungskonzept für die von der Schließung bedrohten Schulen vorlegen können, begründete Erzbischof Stephan Heße die Entscheidung. Das Bistum Hamburg hatte Ende Januar angekündigt, wegen seiner schlechten wirtschaftlichen Lage acht der 21 katholischen Schulen in der Hansestadt zu schließen. Die Initiative wollte eine Genossenschaft zum Erhalt der Schulen gründen.
Die Bistumsverwaltung hatte das Konzept der Initiative jedoch abgelehnt, weil durch die Zusammenarbeit sogar noch höhere Kosten auf das verschuldete Bistum zukommen könnten. Zudem habe es auf der juristischen Seite unterschiedliche Auffassungen gegeben, aber auch der pädagogische Ansatz und schulorganisatorische Aspekte hätten eine Rolle gespielt. Auch die Schulleiterkonferenz lehnte eine Zusammenarbeit mit der „Hamburger Schulgenossenschaft“ ab. Heße erklärte, er wolle ein „nachhaltiges und qualitatives Schulsystem“ in Hamburg erhalten, das aber „auf einer soliden finanziellen Grundlage“ stehen müsse. Er werde es nicht zulassen, „dass wir uns mit einem ‚Weiter so‘ vor der jetzt notwendigen Entscheidung drücken“. Er habe jedoch die Hoffnung, zumindest drei der acht bedrohten Schulen erhalten zu können.
Die Katholische Elternschaft Deutschlands forderte weitere Verhandlungen. Es sei viel zu wenig deutlich geworden, dass Schulen mehr seien als sich selbst tragende Wirtschaftsunternehmen. Auch die Gesamtelternvertretung der katholischen Schulen in Hamburg kritisierte den Abbruch der Gespräche. Das Bistum solle nun einen eigenen Lösungsansatz entwerfen.