In der Diözese Linz ist jeder fünfte der insgesamt 600 katholischen Priester kein gebürtiger Österreicher. Ausländische Priester und Seminaristen nach Österreich zu holen, bringe zwar „Erleichterung“, sei aber „kein Allheilmittel“ für den Personalmangel, erläuterte Bistums-Personalchef Martin Füreder. Schließlich bedeute es gleichzeitig eine „Anstrengung, diese Priester sprachlich, kulturell und pastoral gut zu integrieren“. Wenn sie zurückkehrten, profitierten sie von ihren Europa-Erfahrungen.
Die Sprache sei nur eine Barriere bei der Integration im Gastland. „So ist etwa die Trauerkultur in Afrika eine andere als in Österreich. In afrikanischen Großfamilien sind Trauernde anders aufgehoben als bei uns, wo Menschen oft alleine mit dem Verlust fertig werden müssen und entsprechend lange trauern.“ Auch die „oft braven und biederen Gottesdienste“ seien für Afrikaner, die mit ihrem ganzen Körper beteten, gewöhnungsbedürftig. Wichtig sei auch zu vermitteln, dass jüngere Generationen nicht zum Kirchenbesuch gezwungen werden. Anfragen aus dem Ausland gibt es mehr als Zusagen der Bistümer. Die meisten ausländischen Priester Österreichs stammen aus Polen, gefolgt von Afrika und Deutschland.