Für Sie notiertRapper als Zweifler

Hip-Hop-Musik verbindet man gemeinhin nicht mit religiösen Gedanken. Dennoch sei die christliche Idee derzeit stilprägend im Hip-Hop, beobachtet der Journalist Daniel Haas in der „Zeit“: „Die Vorstellung ist populär, dass man hienieden vielleicht doch nicht alles machen sollte, was einem so zwischen zwei Whirlpool-Sitzungen mit Schampus und Bikini-Girls … in den Sinn kommt. Könnte ja sein, dass es doch noch höhere Instanzen gibt … Könnte ja sein, dass Erlösung weniger mit Erlösen, sondern mit … Loslassen zu tun hat. Loslassen heißt hier Abkehr von der vulgär-calvinistischen Vorstellung, dass Gottes Gnade sich in Bentleys, Trust-Funds und Ferienhäusern in den Hamptons ausdrückt. Möglicherweise ist nämlich das Gegenteil der Fall. Erlösung ist nur um den Preis eines Risikos zu haben, und dieses Risiko ist das Gegenteil von monetär verbürgten Sicherheiten und sozial fabriziertem Wertgefühl. Dieses Risiko ist der Zweifel. Zweifler sind die aktuellen Superstars des Hip-Hop allesamt, und zwar wortgewaltige… Vielleicht aber macht die Ästhetik genau dieses Genres es möglich. Rapper sind in ihrem Gestus ja Prediger. Rap ist also für die Klärung von Glaubensfragen ideal. Man tadelt, preist oder kanzelt ab. Man missioniert und beichtet. Die größten Alben waren immer auch Konfessionen, Selbstoffenbarungen des bedrängten und leidenden Subjekts.“

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