Traditionalistisch, aber sehr jung: Piusbrüder

Die von Rom getrennten Piusbrüder der traditionalistischen Bewegung des verstorbenen Bischofs Marcel Lefebvre haben einen recht jungen Geistlichen zum neuen Generaloberen gewählt. Der 47-jährige Italiener Davide Pagliarani folgt Bernard Fellay nach, der die Bruderschaft seit fast einem Vierteljahrhundert im Bischofsrang leitete.

Wie der neue Generalobere einzuschätzen ist, ist noch nicht klar. Vieles deutet aber darauf hin, dass die Gespräche mit dem Vatikan nicht einfacher werden. Die jungen Traditionalisten wollten offensichtlich ein neues Gesicht an ihrer Spitze, eine Person, die gegenüber Rom an einem schärferen Widerspruchskurs festhält. Pagliarani gehört zum Kreis der Vertrauten des argentinischen Lefebvre-Bischofs Alfonso de Galarreta, dessen Exkommunikation Papst Benedikt XVI. 2009 im Bemühen um eine Aussöhnung mit den Lefebvre-Leuten aufgehoben hatte. Galarreta ist einer der beiden gewählten Assistenten des neuen Generaloberen. Seit 2009 gab es im Vatikan mit Fellay mehrere Gespräche über strittige Lehrfragen. Er schien eine gewisse Kompromissbereitschaft anzudeuten. Die Lefebvre-Bewegung lehnt das Zweite Vatikanische Konzil als Irrlehre ab.

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