Wenn es weniger Gläubige gibt, braucht es weniger Kirchen. Aber was macht man mit den Gebäuden, die zu viel sind? Neu nutzen, lautet die Antwort bislang. Und so gibt es Kirchen, die inzwischen Kolumbarien sind, also Aufbewahrungsorte für Urnen. Aber man findet auch wilde Umwidmungen: zu Büros und Wohnungen, zur Kneipe.
Vor solchen Mogelpackungen warnt der Kölner Diözesanbaumeister Martin Struck. Was wie eine Kirche daherkommt, muss auch eine sein. Sonst „sehen Sie zwar überall Kirchen, aber Sie wissen nicht mehr, ob das tatsächlich ein Ort des Gebets ist.“
Die leeren Kirchen also lieber gleich abreißen, damit keine Verwechslungsgefahr besteht? In Immerath hat man das gemacht. Wo die Pfarrkirche Sankt Lambertus – der „Immerather Dom“ stand –, wird bald Braunkohle abgebaut. Doch wirklich überzeugend ist auch das nicht: weder fürs Klima noch im Sinne des Kulturerbes. „Wer stoppt diesen Wahnsinn?“, fragte prompt „Die Zeit“.
Vielleicht muss man ja ganz anders ansetzen. Sich drum kümmern, dass die Kirchen wieder voller werden und sich die Frage der Umnutzung gar nicht erst stellt. Nur so ne Idee. Aber wie?