Das Interesse junger Franzosen an einer Eheschließung nimmt ab. Zugleich verzeichnen die Amtsgerichte wachsende Zahlen bei den eingetragenen Lebenspartnerschaften, insbesondere auch bei gemischtgeschlechtlichen Paaren. Seit 1999 können zwei Menschen einen zivilrechtlichen Vertrag – „Pacs“ genannt (pacte civil de solidarité) – schließen, der sie steuerrechtlich und in Erbfragen mit einer Ehe gleichstellt. Der „Pacs“ verpflichtet zu gegenseitiger Hilfe. Kinderadoption ist nicht möglich. Die eingetragene Lebenspartnerschaft ist dagegen einfacher wieder aufzulösen als eine Ehe. 2016 wurden 84700 solcher Partnerschaften mit einem Gang zum Notar oder ins Rathaus beendet.
Neulich veröffentlichte das Justizministerium aktuelle Daten: 2016 wurden mehr als 190000 „Pacs“ geschlossen, 96 Prozent davon zwischen Männern und Frauen. Zum Vergleich: Vor fünf Jahren waren es rund 145000. Eine Ehe gingen im letzten Jahr 221000 Paare ein. Zehn Jahre zuvor waren es noch rund 275000.
In der Altersgruppe zwischen 25 und 34 Jahren ist allerdings eine andere Entwicklung auszumachen, wie die Katholische Nachrichten-Agentur berichtet. Der Trend in dieser Altersgruppe lautet: ohne offizielle Bindung. „Pacs“ werden auch häufig aufgelöst.