Anselm GrünZiel unendlich

Wir kennen alle das berühmte Wort des Augustinus: „Unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe findet in dir, mein Gott.“ Der Mensch ist erfüllt von einem unstillbaren Hunger nach absoluter Heimat, nach unbegrenzter Geborgenheit, nach dem verlorenen Paradies. Auch wenn sich das menschliche Verlangen äußerlich auf andere Ziele richtet, so ist das letzte Ziel immer unendlich. Auch bei Menschen, die sich selbst nicht als fromm oder gläubig bezeichnen, pocht diese Sehnsucht nach mehr, nach dem ganz Anderen, nach dem, der allein genügt.

Wenn wir unsere Wünsche und Sehnsüchte zu Ende denken, werden wir letztlich immer auf die Sehnsucht nach Gott stoßen. Augustinus hat zeit seines Lebens gesucht: zuerst in der Beziehung zu einer Frau, dann in der Philosophie, in der Wissenschaft, im Erfolg, in der Freundschaft. Und am Ende musste er sich eingestehen, dass das letzte Ziel seines Suchens Gott war. Erst als er ihn gefunden hatte, kam sein Herz zur Ruhe. Und er sagte von sich: „Ich glaube nicht, dass ich etwas finden kann, wonach ich mich so sehne wie nach Gott.“

Anselm Grün in: „Bleib deinen Träumen auf der Spur“ (Herder, Freiburg 2018)

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