Ein äthiopischer Frühling für Afrika

Partnerschaften mit den Gewaltherrschern Afrikas können die Auswanderung nicht aufhalten. Das vermutet Prinz Asfa-Wossen Asserate, der Großneffe des letzten äthiopischen Kaisers Haile Selassie. Es brauche eine radikale Wende der deutschen und europäischen Afrikapolitik, sagte der in Deutschland lebende Buchautor dem „missio magazin“.

Die größten Begünstiger von Auswanderung seien die Gewaltherrscher, die seit fünfzig Jahren „von deutschen Steuergeldern“ alimentiert worden sind und „die nicht erlauben, dass ihre eigenen Menschen in ihren eigenen Ländern ein menschenwürdiges Dasein führen können“. Das äthiopische Volk demonstriere zum Beispiel gegen das vom Westen aufgebaute Regime. „Das ist der Frühling, auf den wir seit 27 Jahren warten.“ Angesichts der religiösen Gewalt in Nigeria oder Ägypten sieht Asserate sein Heimatland außerdem als Vorbild für einen dringend notwendigen interreligiösen Dialog. In Äthiopien lebten Juden, Christen und Muslime seit Jahrzehnten friedlich Seite an Seite.

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