Im südlichen Thailand werden Schüler an islamischen Religionsschulen verstärkt durch radikale Propaganda beeinflusst. Das melden Medien des Landes unter Berufung auf Militärkreise. Die Lehrer jener Region zeigten den jungen Leuten zum Beispiel Videos über ein Terror-Trainingslager im Ausland. Zudem werde überwiegend auf Malaiisch statt auf Thailändisch unterrichtet, und zwar mehr im Fach Islam als etwa in Mathematik, Naturwissenschaften und Sprachen.
Im Süden Thailands, an der Grenze zu Malaysia, leben besonders viele Muslime, die ethnisch Malaien sind. Diese Bevölkerungsgruppe, die im einstigen Sultanat Patani beheimatet war, wurde 1909 von der britischen Kolonialmacht dem Königreich Siam überlassen. Bis heute fühlen sich die Muslime von der buddhistischen Mehrheit Thailands unterjocht. Sie möchten das einstige Sultanat als unabhängigen Staat wiedererrichten. Dafür kämpfen seit gut einem Jahrzehnt Separatisten gegen die Zentralmacht in Bangkok. Von den separatistischen Gruppierungen geht auch die islamische Radikalisierung aus.