Die starken Fluchtbewegungen aus Venezuela in die Nachbarstaaten Kolumbien und Brasilien überfordern inzwischen Siedlungen und Städte der Grenzregionen. Das verursacht heftige ausländerfeindliche Spannungen in den Gastländern, zunehmend dort auch im Landesinneren. Nach Übergriffen aufgebrachter Brasilianer gegen venezolanische Flüchtlinge in den nördlichen Regionen des Bundesstaates Roraima sind mehr als tausend der vom diktatorisch-linksgerichteten Regime Nicolás Maduro Bedrängten panikartig wieder in die desaströsen Verhältnisse ihrer Heimat zurückgeflüchtet.
Die brasilianische Regierung hat in die Spannungsgebiete militärische Eingreiftruppen entsandt, um dem Mob, der vielerorts Jagd auf die Eingewanderten macht, entgegenzutreten. Manchmal reichen bloß Gerüchte über angebliche kriminelle Akte von Venezolanern aus, um eine Hetze von Einheimischen gegen sie zu entfachen. Die von den nach Venezuela Zurückgeflüchteten in Brasilien hinterlassenen Habseligkeiten sowie notdürftigen Behausungen sollen angezündet worden sein. Tag für Tag überqueren hunderte Venezolaner die Grenze allein nach Brasilien, um der schweren Wirtschafts- und Versorgungskrise sowie den sozialen Konflikten daheim zu entkommen.