Zwölf in Zypern lebende philippinische Katholikinnen wollten in die orthodoxe Kirche übertreten. Dazu sind sie erneut getauft worden. Die Wiedertaufe widerspricht eklatant den ökumenischen Gepflogenheiten, die Taufe als grundlegendes gemeinsames Sakrament aller Christen anzuerkennen.
Bisher war es Praxis der Orthodoxen, Katholiken bloß durch das Sprechen des Glaubensbekenntnisses in die Kirche aufzunehmen, wobei es in diesem Credo gemäß dem griechischen Urtext von 381 heißt, dass der Geist allein „aus dem Vater“ hervorgeht – und nicht wie in der westlichen Ausdeutung „aus dem Vater und dem Sohn“ (filioque)“. Selbst die sehr konservative russische Auslandskirche begnügte sich mit jenem Credo. Lediglich in Klöstern auf dem Berg Athos wurde Konvertiten die Firmung noch einmal gespendet.
Die jetzige „Wiedertaufe“ durch Zyperns orthodoxe Kirche ist daher ein gewaltiger ökumenischer Rückschritt. Die Wiedertaufe wurde von einem Bischof im Beisein eines zweiten vollzogen. Es handelt sich um zwei Metropoliten, die in Russland studiert haben und dem Moskauer Patriarchat nahestehen: den zuständigen Ortsbischof Isaias Kykkotis und den Exarchen des Patriarchen von Jerusalem für Zypern, Timotheos Margaritis von Bostra. Die Wiedertaufe fand in der von einem russischen Oligarchen finanzierten Kirche „Zum heiligen Andreas und allen Heiligen der russischen Erde“ statt.