Der Vatikan und die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa wollen sich künftig regelmäßig austauschen. Eine entsprechende Vereinbarung wurde jetzt während der Vollversammlung der sogenannten GEKE in Basel unterzeichnet. In der Gemeinschaft sind mehr als hundert lutherische, reformierte, unierte und methodistische Kirchen aus mehr als dreißig Ländern zusammengeschlossen. Gemeinsame Grundlage ist die Leuenberger Konkordie, in der sich die beteiligten Kirchen 1973 zu Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft verpflichteten.
Beobachter werten den Schritt als wichtiges Zeichen für die Ökumene. Denn bislang führte die katholische Kirche Dialoge nur mit einzelnen evangelischen Kirchen, nicht mit deren Zusammenschluss. Dazu stellte GEKE-Ratspräsident Gottfried Locher fest: „Das Einheitsmodell der Leuenberger Konkordie scheint im Vatikan angekommen zu sein.“ Aber auch für die evangelischen Kirchen selbst sei die Vereinbarung bedeutsam, weil sie zum ersten Mal auf dieser Ebene im ökumenischen Gespräch mit einer Stimme sprechen.