Der des Hochverrats angeklagte ugandische Rap-Musiker und Oppositionspolitiker Bobi Wine gilt in Ostafrika als Kämpfer für Demokratie und gegen die Korruption der Machteliten. Der 36-jährige Künstler war bei einer Wahlkampfveranstaltung verhaftet und seinem Anwalt zufolge in der Untersuchungshaft aufs Schwerste misshandelt worden. Das hatte zu Straßenkämpfen und Protesten geführt. Die Anklage will nachweisen, dass Wine einen Autokonvoi von Präsident Yoweri Museveni mit Steinen beworfen habe. Mitangeklagt sind rund dreißig weitere Oppositionsanhänger. Unabhängige Bestätigungen für die Vorwürfe gibt es bisher nicht. Neulich wurde Wine gegen Kaution freigelassen.
Der Rapper, der bürgerlich Robert Kyagulanyi heißt und im Parlament sitzt, bezeichnet sich als „Präsident des Gettos“. Wiederholt hat Bobi Wine durch Provokationen auf sich aufmerksam gemacht. Er ist vor allem bei jungen und armen Ugandern beliebt. Bobi Wine gilt als aussichtsreicher Kandidat für die nächste Präsidentenwahl 2021, bei der auch der seit 1986 regierende Museveni vermutlich wieder antreten wird.