Vor siebzig Jahren erschien in Amerika eines der bedeutsamsten spirituellen Bücher nach dem Zweiten Weltkrieg: die Lebensbeschreibung des Trappisten Thomas Merton „Der Berg der sieben Stufen“. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) schreibt: „In den USA der unmittelbaren Nachkriegszeit traf Mertons Werk offenbar einen Nerv.“ Mit weitreichenden Folgen für viele spirituell Suchende. Die „New York Times“ urteilte: „Sieben Bücher veränderten Amerikas Haltung zur Religion nach 1945. Thomas Merton schrieb eines davon. Die Geschichte von Thomas Mertons Bekehrung liest sich wie die erste aller spirituellen Autobiografien: die ‚Confessiones‘ des Augustinus.“ Das Werk wurde in fünfzehn Sprachen übersetzt, wie die KNA weiter schreibt.
„Viele junge Menschen fanden durch Merton Zugang zum Ordensleben“ oder zu einem christlichen Leben in der Spannung zwischen Aktion und Kontemplation. Für Merton selbst war seine Prominenz eine Last und mediale Übertreibung. Die amerikanische Folksängerin Joan Baez, die ihn 1967 im Kloster besuchte, sagte später: „Er war ein Rebell. Und dieser Mann, abgeschieden im Kloster, gab Priestern, Ordensfrauen und anderen Kirchenleuten den Mut, Schritte zu gehen, die sie sonst nicht gewagt hätten.“