Wie wäre es, wenn sich die Kirchen zusammentäten, um gemeinsam nach Antworten für die zentralen Herausforderungen der Gegenwart zu suchen? Für eine solche ökumenische Synode hat sich jetzt der „Ökumene-Minister“ des Vatikan, Kardinal Kurt Koch ausgesprochen. Er würde es „sehr begrüßen“, es sei ein „faszinierendes Experiment“, sagte er am Rande der laufenden Jugendsynode. Zwischen den Kirchen hätten sich zuletzt neue Spannungen aufgetan, etwa in der Bioethik oder bei der Frage „Ehe – Familie – Sexualität – Gender“. Es sei eine zentrale Aufgabe, „eine gemeinsame Anthropologie wiederzufinden und gemeinsam zu bezeugen“.
Eine solche Synode sei grundsätzlich möglich, nachdem Papst Franziskus im September die Regularien für Bischofssynoden flexibler gefasst hat. Die Forderung nach einem ökumenischen Glaubenskonzil ist auch eine der neun Thesen, die die Redaktion des CHRIST IN DER GEGENWART zum Reformationsjubiläum 2017 vorgelegt hat (vgl. CIG 44/2017, S. 483).