Mehr als 130000 Lehrer, Polizisten, Hochschullehrer und Beamte der Verwaltung und Justiz sind in der Türkei seit dem Putschversuch im Juli 2016 entlassen worden. Ihnen werden mit oft fadenscheinigen Unterstellungen Verbindungen zu terroristischen Gruppen vorgeworfen. Wie die Gefangenenhilfsorganisation „Amnesty International“ mitteilte, kämpften viele der Betroffenen um Entschädigung oder Wiedereinstellung. „Die türkische Regierung hat ihre weitreichenden Befugnisse während des Ausnahmezustands ausgenutzt, um ihr unliebsame Menschen aus dem Staatsdienst zu entlassen“, sagte die Europa-Expertin bei „Amnesty“, Janine Uhlmannsiek, zu den Hintergründen. Eine staatliche Kommission in Ankara, die die Vorgänge untersucht, habe bisher lediglich 2300 Wiedereinstellungen befürwortet.