Auf dem Balkan ist die Gefahr nicht gebannt, dass die Religion nationalistisch missbraucht wird. In den Ländern Exjugoslawiens nehme der Nationalismus sogar wieder zu. Das beobachtet der Wiener serbische orthodoxe Bischof Andrej Ćilerdžić. Es handele sich um eine „Krankheit“. Zwar sei eine gewisse wirtschaftliche Zusammenarbeit festzustellen, aber in Sachen Vielfalt „tun sich die Völker und ihre Repräsentanten von sich aus schwer zusammenzukommen“. Die Bevölkerung des Balkan brauche zur Überwindung ihrer Traumata nach Krieg und Vertreibung Hilfe aus dem Westen, erklärte der Bischof anlässlich einer Veranstaltung der Ostkirchen-Stiftung „Pro Oriente“. Beispielhafte Impulse habe zum Beispiel die römische Basisgemeinschaft Sant’Egidio gegeben. Vorurteile könnten durch Begegnung, auch von Wissenschaftlern, abgebaut werden.