Christliche Feste wie Nikolaus und Weihnachten sollten in Kindertagesstätten einen festen Platz haben. Das wünscht sich der Tübinger Religionspädagoge Albert Biesinger. In einer multireligiösen Gesellschaft sei es wichtig, Religion zu thematisieren. Deshalb dürften Erzieherinnen dem Druck mancher Eltern nicht nachgeben, die Gott aus der Kita verbannen wollen. „Mit der Ausgrenzung von Religion tut man Kindern nichts Gutes“, so Biesinger.
Auch der Psychologe Ahmad Mansour, Vertreter eines liberalen Islam, sprach sich dafür aus, Religionen zum Thema zu machen. Er nimmt dabei die Schulen in den Blick. Es würde Muslimen guttun, mehr über das Christentum und das Judentum zu erfahren – „und zwar nicht von den Hinterhofmoscheen in Neukölln, sondern in einer staatlichen Schule von einem Religionslehrer, der gut ausgebildet ist, der ein Demokrat ist, der Aufklärung verstanden hat.“ Aus Sicht Mansours ist dies im klassischen Religionsunterricht nicht möglich. Besser sei ein gemeinsamer Unterricht für alle Bekenntnisse, der „fundiert und neutral über die Religionen informiert“.