Wann merken die Pfarrer, dass die Leute wegbleiben?

Die religiöse Gleichgültigkeit in den meisten westlichen Ländern beklagt der italienische Kurienkardinal Gianfranco Ravasi. Zwar gebe es nicht unbedingt einen ausdrücklichen Atheismus, beobachtet der Präsident des päpstlichen Kulturrats. Es herrsche aber eine gewisse Apathie vor: „Ob es Gott gibt oder nicht, ist egal.“ Die Kirche dürfe sich in dieser Situation gerade nicht zurückziehen und ihre Botschaft verwässern. „Die Präsenz von Gläubigen, auch wenn es wenige sind, muss ein Schrei sein, kein Flüstern.“ Die Geistlichen rief Ravasi auf, die Entwicklungen nüchtern wahrzunehmen. „Viele“ Seelsorger würden einfach ausblenden, dass gläubige Menschen im Westen eine Minderheit sind. „Die leben immer noch so, als wären wir in einem Dorf, in dem sonntagmorgens, wenn die Glocken läuten, die Leute zur Kirche rennen.“

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