Die mittelhessische Stadt Pohlheim will trotz Kritik des türkischen Generalkonsuls in Frankfurt, Burak Kararti, ein Mahnmal für die christlichen Opfer des Völkermords im Osmanischen Reich errichten. Das erklärte der Bürgermeister Udo Schöffmann. Kararti sieht in der Gedenkstätte eine Beleidigung der türkischen Gemeinschaft. Schöffmann hingegen beharrt darauf, dass das Mahnmal ein Erinnerungsort sei, damit so ein Völkermord „nicht mehr stattfindet“. In Pohlheim, das rund 18000 Einwohner hat, leben mehr als 1000 aramäische Familien. Von ihnen ging die Initiative aus.
Die osmanische Regierung hatte 1915 die Verfolgung der christlichen Armenier angeordnet. Den Massakern fielen Tausende Menschen zum Opfer, darunter auch Angehörige der christlichen Minderheiten der Aramäer und Assyrer. Als der Bundestag das Massentöten als Völkermord einstufte, gab es heftige Kritik aus der Türkei.