Neben Malta und – teilweise noch – Irland verzeichnet Polen den besten Gottesdienstbesuch in Europa. Laut jüngsten Zählungen geht gut jeder dritte polnische Katholik sonntags in die Kirche. Dennoch schwindet dort ebenfalls das Interesse an der Liturgie, wie das kirchliche Statistik-Institut in Warschau berichtet. 2012 kamen noch vierzig Prozent der Bevölkerung zur sonntäglichen Eucharistiefeier. Der Schwund wird auch mit einem neuen Lebensstil begründet. Ebenfalls eine Rolle zu spielen scheint eine Entfremdung von einem zu konservativen Klerus. Fast jeder zweite Befragte bekundete sein Unbehagen über die zu enge Beziehung zwischen kirchlichen Amtsträgern und der nationalkonservativen Regierungspartei „Recht und Gerechtigkeit“ (PiS).