Laut der Internationalen Arbeitsorganisation in Genf leben mehr als vierzig Millionen Menschen weltweit in „moderner“ Sklaverei. Die meisten Betroffenen dieser Ausbeutung sind Zwangsprostituierte oder Wanderarbeiter. Zwei Drittel sind Frauen. Diese grausame Realität wurde bei einer internationalen Konferenz der Santa Marta Group im Vatikan genauer durchleuchtet. 130 Delegierte aus über dreißig Nationen berichteten über ihren Kampf gegen „moderne Sklaverei“, darunter Vertreter des Bundeskriminalamts und eine Ordensschwester der Frauenrechtsorganisation „Solwodi“. Papst Franziskus erklärte: „Initiativen zur Bekämpfung des Menschenhandels, die konkret darauf abzielen, kriminelle Strukturen zu zerschlagen, müssen sich zunehmend mit umfassenderen Fragen befassen. Dazu zählen beispielsweise der verantwortungsvolle Einsatz von Technologien und Kommunikationsmedien.“
Für die Migrationskommission der deutschen Bischofskonferenz nahm der Kölner Weihbischof Ansgar Puff teil. Die Zusammenhänge der Ausbeutung seien häufig schwer zu durchschauen, wie etwa in Kleidungsfabriken oder Schlachthöfen. Der Staat müsse daher klar regeln, was an Arbeitsplätzen verboten ist. Die Verantwortung dürfe nicht ganz auf die Konsumenten abgewälzt werden. Es sei zu einfach, von den Menschen hierzulande zu fordern, keine Billigwaren zu kaufen. Das können sich nicht alle leisten. „Die Sache darf nicht zu einer Arroganz der Reichen werden.“