Weil sie die politische Instrumentalisierung des Gottesdienstes fürchtet, hat die österreichische Diözese Gurk die Feier einer Gedenkmesse verboten. Mit dem jährlichen Totengedenken am Loibacher Feld bei Bleiburg in Kärnten wird an die Opfer von Massakern am Ende des Zweiten Weltkriegs erinnert. Kommunistische Soldaten hatten unter anderem kroatische Nazi-Kollaborateure („Ustaši“) und deren Angehörige sowie weitere Personen umgebracht, die nach der Niederlage der Wehrmacht vom Balkan geflohen waren. In den letzten Jahren war das Totengedenken aber zunehmend zum Ansatzpunkt und Versammlungsort für Menschen geworden, die dabei faschistische Symbole zeigten und entsprechende Parolen äußerten. Der Versuch, dies zu unterbinden, zeigte wenig Wirkung.
Verantwortlich für die Gedenkmesse ist die kroatische Bischofskonferenz. Sie warf den österreichischen Mitbrüdern „Respektlosigkeit gegenüber den Opfern“ vor. Der Generalsekretär der kroatischen Konferenz, Bischof Petar Palic, erklärte, es sei doch im Wesentlichen immer „würdig“ zugegangen. Vereinzelte Provokationen dürfe man nicht pauschalisieren.