Alles muss zur inneren Bewegung des Lebens werden, wie das Wasser, von dem Jesus bei der Begegnung mit der Samariterin gesprochen hat (Joh 4,1–26). Es ist uns als Gottesgabe gegeben, aber eben nur „gegeben“, wenn es in uns selbst „zur sprudelnden Quelle“ wird (Joh 4,14). Hier kann es sich also nicht um das Jordan-Wasser der Johannes-Taufe handeln oder um das Wasser der christlichen Taufe als Ritual. Sondern um das „lebendige Wasser“ in mir, das mich von Grund auf in den „Strom“ des Gottes Jesu hineinreißt. Anders „ist“ er nicht, und anders kann er auch nicht für mich da sein. Unsere Gottesmeditation muss in diese Tiefe vordringen, wo alles anfängt, damit Gott uns betreffen und „unbedingt angehen“ kann.
Tiemo Rainer Peters (1938–2017) in: „Entleerte Geheimnisse“ (Grünewald, Ostfildern 2017)