„Als Christen waren wir vom Moment der Todesnachricht an gewiss, dass es Maria gut geht, dass sie gut aufgehoben und bewahrt ist. Sie lebt weiter mit uns, und wir können uns auf ein Wiedersehen mit ihr freuen.“ Mit diesen Worten haben Friederike und Clemens Ladenburger in einem Interview mit der „Badischen Zeitung“ erklärt, woher sie die Kraft nehmen, nach der Ermordung ihrer Tochter mit Liebe und ohne Verbitterung durchs Leben zu gehen.
Die sozial engagierte Medizinstudentin Maria Ladenburger war 2016 in Freiburg Opfer eines Sexualverbrechens geworden. Der Täter war als Flüchtling aus Afghanistan nach Deutschland gekommen, weshalb der Mord bundesweit zu Debatten über Migration und innere Sicherheit geführt hatte. Weil sie stets zu Besonnenheit aufriefen und dazu, den Mord nicht für politische Hetze zu instrumentalisieren, wurde das Ehepaar Ladenburger massiv angefeindet und bedroht.
Einen Tag, bevor im März 2018 das Urteil gegen den Mörder ihrer Tochter erging, haben die Eltern die Gründung der „Maria-Ladenburger-Stiftung“ bekanntgegeben. Sie unterstützt Studierende der Universität Freiburg mit Behinderung, plötzlichen Erkrankungen oder in schwierigen Lebenssituationen sowie ausländische Studierende bei deren Integration in das universitäre Umfeld. Für ihr Engagement erhielt das Ehepaar Ladenburger soeben den Bürgerpreis der Deutschen Zeitungen.