Zu groß, falscher Standort, zu wenig Abstimmung mit der Nachbarschaft – mit einer einstweiligen Verfügung haben Anwohner den Bau eines Holocaust-Monuments in Amsterdam vorerst verhindert. Architekt Daniel Libeskind, der das Jüdische Museum Berlin entworfen hat, zeigte sich bestürzt über das Gerichtsurteil: „Es ist sehr beunruhigend, dass Menschen hier die Erinnerung auslöschen wollen.“ Eine endgültige Entscheidung über den Bau soll Ende Mai getroffen werden.
Das „Namen-Monument“ war im Auftrag des niederländischen Auschwitz-Komitees entworfen worden. Vier Mauern aus über hunderttausend Backsteinen sollten das hebräische Wort „Gedenken“ bilden. Jeder Stein sollte den Namen eines Holocaust-Opfers tragen. Der geplante Standort befindet sich in direkter Nähe zum früheren Judenviertel und weiteren Museen. „In dieser Straße wohnten damals 178 Juden“, sagte der Vorsitzende des Auschwitz-Komitees Jacques Grishaver.