Die Grünen-Bundestagsabgeordneten Ekin Deligöz und Manuela Rottmann fordern eine Debatte zum Thema Sexismus und Gewalt junger männlicher Flüchtlinge. Das Thema müsse enttabuisiert werden, damit Lösungen gefunden werden. Dazu veröffentlichten sie ein Diskussionspapier, in dem sie unter anderem die „Geringschätzung oder völlige Missachtung von Frauenrechten“ kritisieren. Durch Faktoren wie die Unterbringung in großen Räumen oder die Verdammung zum Nichtstun könne das Gewaltproblem zusätzlich verstärkt werden.
In einem Interview mit der „Welt“ betont Deligöz, dass „die meisten Migranten nicht gewalttätig sind. Auch in deren Interesse muss der Staat eine klare Haltung haben“. Sie fordert in dem Papier besonderen Schutz für weibliche Geflüchtete und schlägt Maßnahmen wie abschließbare Hygieneräume, Rückzugsorte, Beratung, Sprachkurse und Unterstützung bei der Kindererziehung vor. Zusätzlich spricht sie sich für einen wertevermittelnden Orientierungskurs aus, der für alle Eingewanderten verpflichtend sein soll.