Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat die Staatengemeinschaft dazu aufgefordert, strengere Gesetze gegen sexuelle Gewalt in Konfliktgebieten zu verabschieden und die Täter konsequenter zu bestrafen. Sexuelle Gewalt ist oft Teil von Kriegsstrategien und wird fast nie geahndet. Das geht aus dem Jahresbericht der UN-Beauftragen für sexuelle Gewalt in Konflikten, Pramila Patten, hervor. So haben Milizen im Südsudan Frauen und Mädchen gezielt vergewaltigt, um Gegner zu vertreiben. Auch im Kongo, Syrien und Burundi sind strategische Vergewaltigungen bekannt.
Neben gezielten Kriegsverbrechen spielt auch kultureller Aberglaube eine Rolle. So gibt es laut Pramila Patten im Südsudan die Vorstellung, dass „Männer unbesiegbare Kämpfer werden, wenn sie Sex mit einem Baby haben“. Die Dunkelziffer ist bei solchen Verbrechen extrem hoch. Viele betroffene Konfliktgebiete sind zudem nicht für humanitäre Hilfe erreichbar.
Das größte Problem ist aber das Stigma, das sexueller Gewalt noch immer anhaftet. In vielen Gesellschaften wird eher das Opfer beschuldigt, als dass der Täter bestraft wird. In einigen Ländern kann das Opfer sogar wegen Ehebruchs verurteilt werden. In anderen gibt es kaum Möglichkeiten, Anzeige zu erstatten, weil es keine Polizeistationen in Konfliktgebieten gibt oder das Opfer sämtliche Kosten für den Beweis des Verbrechens, also für medizinische Untersuchungen, polizeiliche Nachforschungen sowie anwaltliche Hilfe, übernehmen muss. Schweigen scheint für die meisten Betroffenen daher bislang eine bessere Lösung zu sein. Die Resolution soll dies nun ändern.