„Alle haben ein Bild davon, was eine gute Mutter ist“, schreibt Margot Käßmann in der neuen Zeitschrift „Mitten im Leben“. Die Vorstellungen seien jedoch sehr widersprüchlich, die Ansprüche derart hoch, dass Frauen fast zwangsläufig an einer der Vorgaben scheitern müssen. Gehen sie nach einer Geburt bald wieder arbeiten, gelten sie als Rabenmütter. Widmen sie sich dagegen länger der Erziehung der Kinder, verunglimpft man sie als „Heimchen am Herd“. Und wenn sie kein Kind bekommen, heißt es, sie seien „karrieregeil“.
Der „Muttertag“ an diesem Sonntag rufe deshalb zwiespältige Gefühle bei ihr hervor, so die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland. Die bekundete Wertschätzung von Müttern werde in der Realität nicht eingelöst.