Wenn die Seele ganz in Ruhe versenkt ist, kann der Verstand so unruhig werden, als geschehe das alles nicht im eigenen Hause. Er fühlt sich als Gast, als Fremdling, und geht sogar auf die Suche nach weiteren Unterkünften, denn es gefällt ihm nicht, still sein zu müssen… Es muss aber nicht jedem so gehen. Es kann auch sein, dass der Verstand zu Hause bleibt, weil er die Voluntas (den Willen) bei sich hat und mit ihr übereinstimmt, dass es eine Pracht ist! Die beiden sind dann wie ein glücklich verheiratetes Paar, das sich liebt, sodass der eine wünscht, was die andere möchte.
Teresa von Ávila aus: „Stille. Weisheit aus dem Kloster“, hg. von Aurelia Spendel (Verlag Herder, Freiburg 2008)