Die Zahl der Studenten im Fach Islamische Theologie an der Universität Osnabrück ist erstmals seit der Gründung 2012 gesunken. Bülent Uçar, Professor für Islamische Religionspädagogik, begründete das damit, dass die Absolventen keine Berufsperspektive hätten. Die Islamverbände hierzulande suchen sich ihre Imame woanders aus. So bleibe den Absolventen allenfalls der Beruf als Religionslehrer.
Nach dem Abschluss mit einem Master in Islamischer Theologie folgt laut Uçar keine praktische Ausbildung. Damit könnten Interessenten für eine Stelle als Imam in Moscheegemeinden zum Beispiel auch kein Freitagsgebet leiten. Bülent Uçar fordert ein eigenes Imam-Seminar in einer von den Verbänden unabhängigen Institution. Die Politik sehe die Verbände in der Ausbildungsverantwortung für Deutsch sprechende Imame. Aber diese „tun selbst nicht genug, um wirklich unabhängig zu werden“, kritisiert Uçar.