Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung kritisiert positiv wertende Namen aktueller Gesetze wie „Gute-Kita-“, „Starke-Familien-“ oder „Geordnete-Rückkehr-Gesetz“. „Solche Titulierungen verbinden Gesetzgebungsverfahren mit den Strategien der Reklame“, sagte ihr Präsident Ernst Osterkamp den Zeitungen des „RedaktionsNetzwerks Deutschland“. „Sie geben damit einen Vertrauensverlust gegenüber der Politik zu erkennen; schon deshalb sollte man auf sie verzichten.“
Der Politikwissenschaftler Everhard Holtmann von der Universität Halle beurteilt die entsprechenden Formulierungen nicht so kritisch: „Man kann darin den Sinn sehen, die Adressaten von Gesetzen stärker auf diese aufmerksam zu machen.“ Überdies sei damit „Eigenwerbung der Verantwortlichen verbunden“. Gegen diesen „positiven Signalcharakter“ sei nichts einzuwenden. Holtmann bezweifelt jedoch, dass ein inflationärer Gebrauch von Namen wie „Geordnete-Rückkehr-“, „Gute-Kita-“ und „Starke-Familien-Gesetz“ langfristig zur Übersichtlichkeit beiträgt.