Die Glaubenswahrheiten annehmen heißt Gott annehmen, denn Gott ist der eigentliche Gegenstand des Glaubens, von dem die Glaubenswahrheiten handeln. Gott annehmen, das heißt aber auch, sich Gott im Glauben zuwenden oder „zu Gott hin glauben“ (credere in Deum), Gott zustreben. So ist der Glaube ein Ergreifen Gottes. Das Ergreifen aber setzt ein Ergriffenwerden voraus: Wir können nicht glauben ohne Gnade. Und Gnade ist Anteil am göttlichen Leben.
Edith Stein in: „Im verschlossenen Garten der Seele“ (Topos Plus, Kevelaer 2018)