Nach dem Sieg der hindu-nationalistischen Partei BJP bei den indischen Parlamentswahlen sieht das Hilfswerk „Missio“ die Gefahr, dass sich die Lage der Christen und anderer religiöser Minderheiten verschlechtert. Die Partei des Ministerpräsidenten Narendra Modi habe im Wahlkampf die Botschaft verbreitet, „dass ein guter Inder nur sein kann, wer Hindu ist“. Dies spalte die Gesellschaft, gefährde den säkularen Staat und erhöhe den Druck auf andere Religionen, erklärte „Missio“-Präsident Klaus Krämer (Aachen).
Bei den Wahlen zum Unterhaus hat die BJP ihre bisherige absolute Mehrheit ausgebaut. Die Opposition ist nahezu bedeutungslos. Deshalb müssten Kräfte von außen mäßigend auf die Regierung einwirken, fordert Krämer, etwa die Bundesregierung und die Wirtschaft. Bei Gesprächen sollte es „ein Thema sein, inwieweit die indische Regierung das Menschenrecht auf Religionsfreiheit für alle Inder garantiert“.