Sterben lassen? Der Fall Lambert

Warum lässt man ihn nicht endlich gehen? Das fragen viele Menschen angesichts des tragischen Falls des Vincent Lambert. Der 42-jährige Franzose ist seit einem Motorradunfall im Jahr 2008 querschnittsgelähmt und liegt in einer Klinik in Reims im Wachkoma. Eine Aussicht, dass sich sein Zustand verbessert, gibt es nicht. Lamberts Ehefrau ist deshalb gemeinsam mit mehreren Ärzten dafür, die künstliche Ernährung einzustellen. Seine katholischen Eltern wollen dies verhindern und haben dafür auch internationale Instanzen angerufen. 2 500 Menschen gingen Mitte Mai in Paris für Lambert auf die Straße, sie beteten für die Fortführung der Behandlung.

Laut Zeitungsberichten hat der Ausschuss der Vereinten Nationen für Menschen mit Behinderungen Frankreich nun gebeten, die lebenserhaltenden Maßnahmen weiterzuführen. Auch die päpstliche Akademie für das Leben sprach sich dafür aus. Sein „vegetativer Status“ schränke weder Lamberts Menschenwürde noch sein Grundrecht auf Leben ein. Würde man ihm dagegen Nahrung und Flüssigkeit verweigern, müsste er verhungern und verdursten. Die vatikanische Ethik-Fachstelle bezeichnete dies als „Euthanasie durch Unterlassung“.

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