„Wer von Gott berührt wurde, kann – und will – zu anderen davon sprechen.“ Mit diesem Satz beschrieb der Religionspädagoge Albert Biesinger einmal im CIG seinen universitären Lehrer und Kollegen Günter Biemer. 1929 in Mannheim geboren, widmete Biemer sein Leben der Weitergabe des Glaubens – und prägte so ganze Generationen von Priestern, Katecheten, Religionslehrerinnen und Religionslehrern. In seinen Vorlesungen und Seminaren vernahmen sie ein ums andere Mal, dass sie den Glauben lebensnah vermitteln sollten – damit ihn die Menschen in ihrem Leben auch entdecken können.
Der Weg zum Hochschullehrer an der Freiburger Universität führte Biemer über England, Tübingen, Amerika. 1955 zum Priester geweiht, widmete er sich bereits in seiner Doktorarbeit dem Denken des englischen Theologen John Henry Newman, zu dessen besten Kennern er zählte. Er gründete die Deutsche John-Henry-Newman-Gesellschaft, deren Ehrenvorsitzender er war.
In einem seiner Beiträge für den CIG distanzierte sich Günter Biemer einmal von allen „Dunkelsagern“ der Zeit. Von Menschen, die die Welt in den Untergang schlittern sehen. So war Günter Biemer nicht. Er hoffte auf das große „Fest der Verwandlung“ am Ende, in dem Gott „sich durch die Todeswunde hindurch in dem Neuen Leben finden lässt“. Am 1. Juni ist er 89-jährig in der Nähe von Freiburg gestorben.