Die Menschen in Mitteleuropa leben heute in der „besten aller möglichen Zeiten“. Davon ist der Philosoph Peter Sloterdijk überzeugt. Trotzdem hielten viele die Welt für schlechter, als sie ist – auch wegen unausgeglichener Berichterstattung. Ganze Medienzweige lebten davon, immer neue Bedrohungsszenarien und Schreckensmeldungen zu verbreiten. Sloterdijk nannte die Bedrohung durch Migration und einen befürchteten Anstieg von Antisemitismus. „Ich glaube an diese ganzen Bedrohungen nicht“, erklärte er. Zu oft würden potenzielle Risiken als reale Gefahren ausgegeben. Katastrophenmeldungen könnten sich in Sekunden über soziale Medien verbreiten und große Gruppen erreichen. Immerhin sei das Gehirn „der infizierbarste Körperteil“.