Die unter der Anführerin Greta Thunberg hoch emotionalisierten Schülerinnen-Proteste „Fridays for future“ gegen den Klimawandel sind vor allem Frauensache. Das hat eine internationale Untersuchung der Technischen Universität Chemnitz ergeben. Etwa siebzig Prozent der Demonstranten sind Demonstrantinnen, wie sich unter anderem in Warschau, Amsterdam oder Florenz bestätigte.
Für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Bereichs Kultur- und Länderstudien Ostmitteleuropas ist das Ergebnis überraschend, wie der Evangelische Pressedienst meldet, weil man beim globalen „Klimastreik“ ein eher ausgeglichenes Verhältnis zwischen den Geschlechtern vermutet hatte. Der deutlich höhere Anteil von Mädchen und Frauen an der Schülerinnenbewegung sei vermutlich auf die starke Präsenz weiblicher Führungsfiguren bei dieser Initiative zurückzuführen, heißt es. Möglicherweise lässt das männliche Jugendliche eher auf Distanz gehen.
Vielleicht sehen Jungen und Männer die Klimaproblematik aber auch nüchterner, sachlicher, weniger gefühlsbeladen als Frauen. Interessant ist auch, dass ungefähr ein Drittel der Schülerinnen und Schüler mit „Fridays for future“ das erste Mal an einem Protest teilgenommen haben. Damit seien junge Leute also tatsächlich in einem gewissen Sinn politisch aktiviert worden.