Für mehr Umweltschutz sind neben technischen Innovationen auch weitreichende Verhaltensänderungen der Menschen notwendig. Das sagte der Physiker und Philosoph Armin Grunwald anlässlich einer internationalen Veranstaltung zu Zukunftsfragen im Vatikan. Allerdings seien solche Veränderungen schwierig, denn Wohlstandsländer wollen sich oft nicht einschränken, Entwicklungsländer haben berechtigte Ansprüche, den Rückstand aufzuholen. „Es wird ein mühsamer Prozess bleiben, bei dem jeder einzelne Schritt erkämpft werden muss“, prognostizierte der Professor für Technikphilosophie und Technikethik sowie Leiter des Instituts für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse beim Karlsruher Institut für Technologie.
Die katholische Kirche habe sich bisher zu sehr auf Bioethik und Medizinethik konzentriert, so Grunwald. Dabei wirkten sich auch andere Bereiche längst stark auf das Leben der Menschen aus, zum Beispiel digitale Technologien, die „Gerechtigkeitsprobleme, Kulturprobleme, Probleme im Arbeitsmarkt“ erzeugen.